Warum Google Analytics nicht mehr die besten Ergebnisse liefert

Google Analytics liefert bald nicht mehr die besten Ergebnisse. Woran das liegt und welche Alternativen es gibt, erfährst du in diesem Beitrag!

Google Analytics ist die weltweit am häufigsten eingesetzte Tracking-Lösung für Webseiten überhaupt. Das liegt nicht nur am großen Leistungsumfang, sondern auch daran, dass Google das Tool für kleine und mittlere Webseiten kostenlos zur Verfügung stellt. Mit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist der Einsatz von Google Analytics europaweit allerdings nicht mehr ohne Einschränkungen zulässig – und liefert bereits heute nicht mehr die besten Ergebnisse. Was genau gegen den Einsatz von Google Analytics spricht und welche Alternativen du datenschutzkonform auf deiner Webseite einsetzen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Adblocker, Track-Blocker, Private Mode: Die technischen Feinde von Google Analytics


2019 war kein gutes Jahr für alle Webseitenbetreiber, die auf das Tracking der Nutzerdaten angewiesen sind. Denn im September des Jahres startete Apple einen neuen „Trend“ mit der Einführung der Version 13 des Safari-Browsers. Die Version beinhaltete erstmalig die Möglichkeit, Tracking-Cookies und Tracking-Pixel zu blockieren. Nur wenige Wochen später folgte Mozilla mit der Version 70 des Firefox. Und seit Januar 2020 enthält auch die Chromium-Version von Microsofts Edge einen herstellerseitigen Trackingblocker. Konkrete Zahlen zu der Anzahl blockierter Tracking-Cookies gibt es von Mozilla. Der Firefox blockierte zwischen Oktober 2019 und Juli 2020 sagenhafte 3,4 Billionen Tracking-Cookies.

Auch der EuGH, der Europäische Gerichtshof, nahm 2019 das Tracking ins Visier. In einem Urteil wurde festgelegt, dass Webseitenbesucher der Speicherung von Cookies explizit zustimmen müssen. Das sogenannte Cookie-Opt-In ist seitdem fester Bestandteil von Webseiten. Die User können dem Einsatz von Tracking-Cookies zustimmen, tun es aber nur allzu häufig nicht. Hierfür gibt es zwei Gründe:

  • Die Auswahl von zuzulassenden Cookies stört den Besuch einer Webseite
  • Die User haben ein erweitertes Bewusstsein für den Schutz ihrer persönlichen Daten und entsprechend eine deutlich sinkende Bereitschaft, ihre Daten den Anbietern zu überlassen.

Was bedeutet diese technische Aufrüstung der vergangenen Jahre für Google Analytics? Das Tracking Tool sammelt zwar nach wie vor Daten – aber deutlich weniger als vorher. Dies produziert Lücken in der Auswertung des Nutzerverhaltens einer Webseite und führt zu wenig präzisen Analysemöglichkeiten für Webseitenbetreiber. Hinzu kommt noch erschwerend, dass die Browser immer besser darin werden, die Nutzer im Netz zu anonymisieren und Spuren zu verwischen. Für den Datenschutz ein echtes Plus – für das Tracking ein wirkliches Drama.


Die Nutzer werden immer sensibler, was den Datenschutz angeht


Datenschutz wird zunehmend auch für Anwender zum Thema. Nicht nur, dass auf so gut wie jeder europäischen Webseite Hinweise zum Sammeln und Verwenden der Nutzerdaten ins Sichtfeld springt – immer mehr Anwender verstehen ganz genau, in welchem Umfang Konzerne ihre Daten zu Geld machen. Vor der DSGVO durfte Google Analytics rechtssicher auch ohne die Einwilligung der User Daten sammeln und weiterleiten, wenn Vorgaben wie IP-Anonymisierung oder AV-Verträge sichergestellt waren. Damit ist seit Einführung der DSGVO im Jahre 2018 aber Schluss. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes hat klargestellt, dass Tracking Cookies nur noch mit ausdrücklicher Einwilligung der Nutzer gesetzt werden dürfen. Opt-In statt Opt-Out, so die gerichtlich festgelegte Vorgehensweise bei Tracking Cookies und Tracking-Tools. Allerdings werden Webseitenbesucher immer sensibler, was den Datenschutz anbelangt, und verweigern in schöner Regelmäßigkeit die Verwendung von Cookies. Zusätzlich gehen immer mehr User dazu über, sich weitestgehend anonym im Netz zu bewegen. Was Datenschützer freut, ist für Webseitenbetreiber ein kleiner Albtraum. Denn wenn keine verwertbaren Informationen mehr über das Nutzerverhalten aufgezeichnet werden können, können Inhalte nicht mehr zielgenau optimiert werden. Das wiederum kann zu Umsatzeinbußen führen. Droht nun der Super-GAU für alle europäischen Webseitenbetreiber?


Matomo statt Google: Was leistet die Analyse-Alternative?


Google Analytics mag das verbreitetste Tracking-Tool der Welt sein. Aber es ist nicht das Einzige! Wenn du trotz verschärfter Datenschutzgesetze und sich änderndem Nutzerverhalten deine Marketing-Strategien auch weiterhin ohne Datenverluste durchführen möchtest, empfehlen wir dir einen Blick auf Matomo. Matomo ist aus der Open-Source-Webanalytik-Plattform Piwik hervorgegangen, basiert auf PHP und nutzt eine MySQL-Datenbank. Diese lässt sich herunterladen und auf dem eigenen Webserver installieren. Der ganz große Vorteil von Matomo: Das Tracking Tool kann ohne die Einwilligung von Usern im Sinne der Datenschutzgrundverordnung verwendet werden – und sichert dennoch die Privatsphäre der Besucher!

Matomo und Google Analytics im direkten Vergleich


  • Matomo speichert Daten auf deinem oder einem sicheren EU-Server. Google Analytics schickt die Daten in ein Drittland.
  • Matomo ist Open-Source. Der Quelltext liegt offen, kann eingesehen und bearbeitet werden. Google Analytics ist proprietär.
  • Matomo gibt keinerlei personenbezogene Daten an Dritte weiter und gewährt so den umfassenden Schutz der Daten. Google Analytics gibt Daten weiter, ohne darüber zu informieren, was wirklich mit den Daten geschieht.
  • Matomo darf ohne die Einwilligung der Besucher eingesetzt werden. Google Analytics hingegen bedarf der expliziten Zustimmung.
  • Wenn Google Analytics im großen Stil auf umfangreichen Webseiten eingesetzt wird, muss eine Gebühr an Google bezahlt werden. Diese Gebühr ist recht hoch. In der Regel ist hier der Einsatz von Matomo deutlich günstiger.


Fazit

Google Analytics war jahrelang der Platzhirsch unter den Webseiten-Tracking-Tools. Die Software ist einsteigerfreundlich und generiert Unmengen an wertvollen Nutzerdaten. Diese Daten unterstützen Webseitenbetreiber ohne Zweifel dabei, die Inhalte ihrer Seiten zu optimieren und an den Bedarf der Besucher anzupassen. Allerdings schickt Google Analytics alle gesammelten Daten in die USA. Hier sind die Datenschutzbestimmungen weitaus lockerer und Nachrichtendienste können sich ohne großen Aufwand an den gesammelten, persönlichen Daten bedienen. Mit der Einführung der DSGVO und der technischen Aufrüstung seitens der Webbrowser-Hersteller verliert Google Analytics kontinuierlich an Macht. Nicht nur, dass immer mehr Browser von Haus aus das Tracking unterbinden – auch die User werden immer sensibler, was den Schutz ihrer persönlichen Daten anbelangt. Es ist tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Google Analytics – zumindest in Europa – seine Vorreiterstellung aufgeben muss. Alternative Trackingtools wie Matomo ermöglichen eine datenschutzkonforme Nachverfolgung von Webseitenbesuchen, ohne dabei als „Datenkrake“ zu agieren. Bei der Verwendung von Matomo bleiben die Daten der Webseiten-Besucher im eigenen Unternehmen, sofern die Lösung auf unternehmenseigenen Servern betrieben wird. Bei großen Webseiten stellt Matomo darüber hinaus eine preiswerte und damit wirtschaftliche Alternative zu Google Analytics dar.

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